Gemeinde Teisnach

 

Dorfgemeinschaft Bärmannsried

Bayerischer Wald


 

 

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18 Teilnehmer aus dem Dorf, darunter auch 6 Kinder und Jugendliche, besuchten ein zweitägiges Seminar im Erholungs- und Tagungshaus der Barmherzigen Brüder in Kostenz. Auch Bürgermeisterin Rita Röhrl war am ersten Tag einige Stunden dabei. Die Referenten und Moderatoren von der Direktion für ländliche Entwicklung in Landau, Cornelia Reiff, Michael Dittmann und Norbert Rauprich forderten von den Bärmannsriedern mehr Visionen zu entwickeln. Dorferneuerung besteht nicht nur aus reinen Baumaßnahmen zur Ortsverschönerung, sondern es muss ein langfristiges Konzept erarbeitet werden, wie das Dorf in 20 Jahren aussehen könnte.

Das erste Thema des Seminars war die Analyse von den Stärken und Schwächen des Dorfes zu bearbeiten. Der Arbeitskreis hat hierzu schon Vorarbeit geleistet. Als Stärke stellen die Teilnehmer die besonders schöne Lage des Dorfes und die gemeinsamen Veranstaltungen der Dorfgemeinschaft heraus. Die Schwächen liegen vor allem am fehlenden Dorfmittelpunkt, der zum Verweilen und zur Kommunikation einlädt.

Nach dem Abendessen folgte der Einstieg in die Gruppenarbeit: Wie sieht unser Dorf im Jahre 2025 aus? Eine Zeitmaschine beförderte die Teilnehmer in dieses Jahr. Die erste Gruppe, bestehend aus den Frauen, spielte in einem Sketch die realistische Version mit einem Spaziergang durch das Dorf. Dabei bewunderten sie den schönen Dorfplatz, der zum Ratsch einlädt, dabei gingen Sie auf einem sicheren Bürgersteig neben Solarlampen zum Hofladen.
Die Männergruppe beschäftigte sich mit der „schwarzen“ Version und malten ein düsteres Bild von Bärmannsried: Die Dorferneuerung findet nicht statt und die Dorfgemeinschaft zerfällt. Es wird gestritten, jeder kocht wieder sein eigenes Süppchen. Die jungen Leute ziehen weg, die Bevölkerung überaltert. Das Dorf hat sich nicht weiterentwickelt.
Den meisten Applaus erhielt die Kindergruppe, die eine „rosarote“ Vision entwickelte. Bärmannsried hat Zukunft: jung und alt fühlen sich wohl. Jeder möchte in Bärmannsried wohnen, die Handwerksbetriebe bieten viele Arbeitsplätze, die Touristen erfreuen sich an dem schönen Dorf und kommen immer wieder. Die Landwirtschaft lohnt sich wieder. Es gibt tolle Freizeitmöglichkeiten für Kinder mit einem Schwimmbad, im Winter läuft ein Skilift an einem Hang. Die Väter haben wieder mehr Zeit für die Kinder, da sie nicht mehr weit weg zur Arbeit fahren müssen.
Der zweite Tag beschäftigte sich mit der Frage: Wir kommen wir zum Leitbild? Das Leitbild ist eine Art Zukunftsplan, das formulieren von Zielen in den Bereichen Ortsbild, Umwelt, Natur, Wirtschaft, Kultur, aus denen dann Maßnahmen abgeleitet werden. Wieder in Gruppen aufgeteilt, versuchten die Bärmannsrieder zu den verschiedenen Bereichen erste Leitziele zu formulieren. Mit diesem Zukunftsplan müssen sich die Bärmannsrieder nun in den nächsten Monaten noch intensiv beschäftigen.
In der Schlussreflexion fragten die Moderatoren, was die Teilnehmer mit nach Hause nehmen: Gefallen hat vor allem die Gruppenarbeit und die Erkenntnis, gemeinsam können wir es schaffen. Fritz Oswald, Sprecher im Arbeitskreis, bedankte sich bei den Seminarleitern, die sich besonders darüber freuten, dass einige Kinder und Jugendliche teilnahmen, noch mit einem kleinen Geschenk, einem Heimatroman „Das Bärenloch“, der anlässlich der 700-Jahr Feier vor vier Jahren verfasst wurde.