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Teilnehmer aus dem Dorf, darunter auch 6 Kinder und Jugendliche, besuchten ein
zweitägiges Seminar im Erholungs- und Tagungshaus der Barmherzigen Brüder in Kostenz.
Auch Bürgermeisterin Rita Röhrl war am ersten Tag einige Stunden dabei. Die Referenten
und Moderatoren von der Direktion für ländliche Entwicklung in Landau, Cornelia Reiff,
Michael Dittmann und Norbert Rauprich forderten von den Bärmannsriedern mehr Visionen zu
entwickeln. Dorferneuerung besteht nicht nur aus reinen Baumaßnahmen zur
Ortsverschönerung, sondern es muss ein langfristiges Konzept erarbeitet werden, wie das
Dorf in 20 Jahren aussehen könnte.
Das erste Thema des Seminars war die Analyse von den Stärken und Schwächen des Dorfes zu
bearbeiten. Der Arbeitskreis hat hierzu schon Vorarbeit geleistet. Als Stärke stellen die
Teilnehmer die besonders schöne Lage des Dorfes und die gemeinsamen Veranstaltungen der
Dorfgemeinschaft heraus. Die Schwächen liegen vor allem am fehlenden Dorfmittelpunkt, der
zum Verweilen und zur Kommunikation einlädt.
Nach dem Abendessen folgte der Einstieg in die Gruppenarbeit: Wie sieht unser Dorf
im Jahre 2025 aus? Eine Zeitmaschine beförderte die Teilnehmer in dieses Jahr. Die erste
Gruppe, bestehend aus den Frauen, spielte in einem Sketch die realistische Version mit
einem Spaziergang durch das Dorf. Dabei bewunderten sie den schönen Dorfplatz, der zum
Ratsch einlädt, dabei gingen Sie auf einem sicheren Bürgersteig neben Solarlampen zum
Hofladen.
Die Männergruppe beschäftigte sich mit der schwarzen Version und
malten ein düsteres Bild von Bärmannsried: Die Dorferneuerung findet nicht statt und die
Dorfgemeinschaft zerfällt. Es wird gestritten, jeder kocht wieder sein eigenes Süppchen.
Die jungen Leute ziehen weg, die Bevölkerung überaltert. Das Dorf hat sich nicht
weiterentwickelt.
Den meisten Applaus erhielt die Kindergruppe, die eine rosarote Vision
entwickelte. Bärmannsried hat Zukunft: jung und alt fühlen sich wohl. Jeder möchte in
Bärmannsried wohnen, die Handwerksbetriebe bieten viele Arbeitsplätze, die Touristen
erfreuen sich an dem schönen Dorf und kommen immer wieder. Die Landwirtschaft lohnt sich
wieder. Es gibt tolle Freizeitmöglichkeiten für Kinder mit einem Schwimmbad, im Winter
läuft ein Skilift an einem Hang. Die Väter haben wieder mehr Zeit für die Kinder, da
sie nicht mehr weit weg zur Arbeit fahren müssen.
Der zweite Tag beschäftigte sich mit der Frage: Wir kommen wir zum Leitbild? Das
Leitbild ist eine Art Zukunftsplan, das formulieren von Zielen in den Bereichen Ortsbild,
Umwelt, Natur, Wirtschaft, Kultur, aus denen dann Maßnahmen abgeleitet werden. Wieder in
Gruppen aufgeteilt, versuchten die Bärmannsrieder zu den verschiedenen Bereichen erste
Leitziele zu formulieren. Mit diesem Zukunftsplan müssen sich die Bärmannsrieder nun in
den nächsten Monaten noch intensiv beschäftigen.
In der Schlussreflexion fragten die Moderatoren, was die Teilnehmer mit nach Hause
nehmen: Gefallen hat vor allem die Gruppenarbeit und die Erkenntnis, gemeinsam können wir
es schaffen. Fritz Oswald, Sprecher im Arbeitskreis, bedankte sich bei den Seminarleitern,
die sich besonders darüber freuten, dass einige Kinder und Jugendliche teilnahmen, noch
mit einem kleinen Geschenk, einem Heimatroman Das Bärenloch, der anlässlich
der 700-Jahr Feier vor vier Jahren verfasst wurde.
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